Im Rahmen der anstehenden Wahlen am 13.9.2020 in Düsseldorf haben wir eine größere Anzahl an Wahlprüfsteinen von Vereinen und Organisationen beantwortet, die wir zusätzlich bei uns ebenfalls nochmal veröffentlichen.
Die Ortgruppe des 1981 in Hamburg gegründeten Vereins Terre des Femmes hat sich mit zwei Fragen an unseren Spitzenkandidaten Frank Eiself Grenda gewandt, dessen Beantwortung wir gemeinsam ausgearbeitet haben.
1. Sind auch Sie bereit, sich für eine Veränderung und für die Einführung des Nordischen Modells in Deutschland einzusetzen?
Unsere Antwort:
Zum Schutz der Sexarbeiter*innen müssen gerade unter den verschärften Bedingungen zu Covid-19-Zeiten, die einem Berufsverbot entsprechen, die Maßnahmen, Umstände und Möglichkeiten des Gewerbes grundsätzlich geprüft werden.
Mit Einführung des Prostitutionsschutzgesetzes 2017 gilt es beständig zu prüfen, ob und in wie weit selbstbestimmte Sexarbeiter*innen, Repressionen unterworfen sind.
Das “nordische Modell”, welches auch EU-weit nach dem “schwedischen Modell” propagiert wird, ist eine nicht unumstrittene Maßnahme auch innerhalb der verschiedenen Organisationen der Sexarbeiter*innen, da gerade in Deutschland– hier in NRW, sehr gerne ‘unnötige’ Daten verpflichtend erhoben werden.
Eine reine Strafverfolgung von Freiern nach “nordischem Modell” kann nachweislich dokumentiert dazu führen, dass neben einer ‘registrierten’ Prostitution ein neuer ‘Schwarzmarkt’ entsteht und gefördert wird, der die Rechte der Sexarbeitenden soweit einschränkt, dass diese zurück in eine Illegalität gezwungen werden.
Die aktuellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID—19 mit einem konsequenten Berufsverbot sind hier nicht hilfreich.
Von daher setzen wir uns nicht nur akut sondern prinzipiell für eine gewerbsmäßige Freigabe des gleichberechtigten Prostitutionsrechts für alle Beteiligten ein, um selbstbestimmte Sexarbeitende zu schützen und Dunkelfelder im Bereich der Prostitution wie Menschenhandel und Missbrauch vorzubeugen.
2. Welche konkreten Maßnahmen in Düsseldorf können Sie sich hierfür vorstellen?
Unsere Antwort:
Entgegen Ihres Vorschlags geht es derzeit um eine grundsätzliche Wiederermöglichung des selbstbestimmten Angebots zur Prostitutionsteilhabe unter Kontrolle der Sexarbeiter*innen.
Angefangen vom registrierungspflichtigen Betrieb von Studios zur Disziplinierung mit Maskenpflicht (die wissen was sie tun) bis hin zur mobilen Prostitutionsstätte im Campingwagen (die auch wissen, was sie tun), um ein Abdriften in den unkontrollierbaren Bereich der häuslichen Prostitution zu mindern.
Nachträgliche Anmerkung
Was wir brauchen, ist ein Grundverständnis für Sexarbeitende und Freiende zum Thema Prostitution, um zu verhindern, dass das Gewerbe wieder ins Dunkelfeld für massivsten Missbrauch rutscht. Der Missbrauch diesbezüglich übertrifft mit dem derzeitigen grundsätzlichen Ausübungsverbot alles, was es geben kann – bis hin zu Insolvenzen von Prostitutionsstätten. Diese Situation wird mittlerweile in erzkonservativen Kreisen genutzt, um ein totales Verbot der Prositution durchsetzen zu wollen. Dies muss unter allen Umständen in einer freien Gesellschaft verhindert werden.
Zum Angebot von “Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e.V.“
Im Rahmen der anstehenden Wahlen am 13.9.2020 in Düsseldorf haben wir eine größere Anzahl an Wahlprüfsteinen von Vereinen und Organisationen beantwortet, die wir zusätzlich bei uns ebenfalls nochmal veröffentlichen.
Die Ortgruppe des 1981 in Hamburg gegründeten Vereins Terre des Femmes hat sich mit zwei Fragen an unseren Spitzenkandidaten Frank Eiself Grenda gewandt, dessen Beantwortung wir gemeinsam ausgearbeitet haben.
1. Sind auch Sie bereit, sich für eine Veränderung und für die Einführung des Nordischen Modells in Deutschland einzusetzen?
Unsere Antwort:
Zum Schutz der Sexarbeiter*innen müssen gerade unter den verschärften Bedingungen zu Covid-19-Zeiten, die einem Berufsverbot entsprechen, die Maßnahmen, Umstände und Möglichkeiten des Gewerbes grundsätzlich geprüft werden.
Mit Einführung des Prostitutionsschutzgesetzes 2017 gilt es beständig zu prüfen, ob und in wie weit selbstbestimmte Sexarbeiter*innen, Repressionen unterworfen sind.
Das “nordische Modell”, welches auch EU-weit nach dem “schwedischen Modell” propagiert wird, ist eine nicht unumstrittene Maßnahme auch innerhalb der verschiedenen Organisationen der Sexarbeiter*innen, da gerade in Deutschland– hier in NRW, sehr gerne ‘unnötige’ Daten verpflichtend erhoben werden.
Eine reine Strafverfolgung von Freiern nach “nordischem Modell” kann nachweislich dokumentiert dazu führen, dass neben einer ‘registrierten’ Prostitution ein neuer ‘Schwarzmarkt’ entsteht und gefördert wird, der die Rechte der Sexarbeitenden soweit einschränkt, dass diese zurück in eine Illegalität gezwungen werden.
Die aktuellen Maßnahmen gegen die Ausbreitung von COVID—19 mit einem konsequenten Berufsverbot sind hier nicht hilfreich.
Von daher setzen wir uns nicht nur akut sondern prinzipiell für eine gewerbsmäßige Freigabe des gleichberechtigten Prostitutionsrechts für alle Beteiligten ein, um selbstbestimmte Sexarbeitende zu schützen und Dunkelfelder im Bereich der Prostitution wie Menschenhandel und Missbrauch vorzubeugen.
2. Welche konkreten Maßnahmen in Düsseldorf können Sie sich hierfür vorstellen?
Unsere Antwort:
Entgegen Ihres Vorschlags geht es derzeit um eine grundsätzliche Wiederermöglichung des selbstbestimmten Angebots zur Prostitutionsteilhabe unter Kontrolle der Sexarbeiter*innen.
Angefangen vom registrierungspflichtigen Betrieb von Studios zur Disziplinierung mit Maskenpflicht (die wissen was sie tun) bis hin zur mobilen Prostitutionsstätte im Campingwagen (die auch wissen, was sie tun), um ein Abdriften in den unkontrollierbaren Bereich der häuslichen Prostitution zu mindern.
Nachträgliche Anmerkung
Was wir brauchen, ist ein Grundverständnis für Sexarbeitende und Freiende zum Thema Prostitution, um zu verhindern, dass das Gewerbe wieder ins Dunkelfeld für massivsten Missbrauch rutscht. Der Missbrauch diesbezüglich übertrifft mit dem derzeitigen grundsätzlichen Ausübungsverbot alles, was es geben kann – bis hin zu Insolvenzen von Prostitutionsstätten. Diese Situation wird mittlerweile in erzkonservativen Kreisen genutzt, um ein totales Verbot der Prositution durchsetzen zu wollen. Dies muss unter allen Umständen in einer freien Gesellschaft verhindert werden.
Zum Angebot von “Terre des Femmes – Menschenrechte für die Frau e.V.“