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Raumroulette in Düsseldorf – Eine reiche Stadt und ihr Umgang mit Menschen in Not

PRESSEMITTEILUNG Piratenpartei Düsseldorf

Düsseldorf, 11.12.2013

Das Land NRW startet am Freitag, den 13. Dezember die Initiative “Heimat im Quartier” [1], zu der Städtebauminister Groschek in seiner Videobotschaft mit großen Worten über Heimat, Nachbarschaft und Integration einlädt, und die Landeshauptstadt Düsseldorf zeigt schon mal, wie das aussehen könnte. Laut den Plänen der Verwaltung sollen noch vor Weihnachten 13 Flüchtlingsfamilien ihre Häuser in Eller verlassen und in eine ehemalige Schule umziehen.
Dies stößt bei den Düsseldorfer Piraten auf Unverständnis.
Hintergrund ist die Tatsache, dass die Stadt seit Ende Oktober keinen Ersatz für die Notunterkünfte in Benrath gefunden hat, wo rund 40 Obdachlose untergebracht sind. Diese müssen jetzt raus, nachdem die bisherigen Unterkünfte gekündigt wurden.
Für die Asylsuchenden verschlechtert sich die Situation drastisch. Sie müssen nun mitten im Winter hinaus auf den Schulhof, um zu den sanitären Anlagen zu gelangen, welche sich dort in Containern befinden. Viele Kinder müssen demnächst auf eine andere Schule gehen. Statt in ihrer gewohnten Umgebung in heimischen Zimmern verbringen die Kinder nun Weihnachten in leeren Klassenräumen [2].
“Unglaublich, wie man hier mit Menschen umgeht. Obdachlosigkeit und eine wachsende Zahl an Asylsuchenden sind nicht erst seit gestern bekannte Tatsachen. Es ist nicht nachvollziehbar, dass eine sich schuldenfrei rühmende Stadt wie Düsseldorf keine akzeptablen Unterbringungsmöglichkeiten zur Verfügung stellen kann,” so Leonie Tonsen, Koordinatorin des kürzlich gegründeten Arbeitskreises Flüchtlingspolitik, inkludierende Integration und Antidiskriminierung NRW [3].
“Eine Sozialpolitik, die die Situation von armen und hilfesuchenden Menschen verbessert, sieht anders aus. Von den rund 2.500 Plätzen für Obdachlose in der Vergangenheit gibt es zum Beispiel zurzeit gerade noch ca. 500. Mit dieser Ausgrenzungspolitik werden aber keine Probleme gelöst, sondern nur verdrängt. Am Wochenende werden wir die ersten Weichen für einen neuen Politikstil festlegen, um mit diesen Themen im Mai 2014 hoffentlich ins Rathaus einziehen,” ergänzt Frank Grenda, Direktkandidat (Wahlbezirk 28) zur Kommunalwahl 2014.

Links zum Thema:
[1] Heimat im Quartier
[2] Düsseldorfer Flüchtlingsinitiative STAY!
[3] Arbeitskreises Flüchtlingspolitik, inkludierende Integration und Antidiskriminierung Piratenpartei NRW