Die PIRATEN Düsseldorf veranstalteten am Samstag, den 14. November 2015 ihr monatlich stattfindendes Piratencafé im Gewächshaus in der Mindener Strasse 30 in Bilk.
Zu Gast waren diesmal mehrere Mitglieder der Free Software Foundation Europe (FSFE), welche, 1985 gegründet, sich die Förderung freier Software zur Aufgabe gemacht hat [1].
Am internationalen Linux Presentation Day war dies schon die zweite Veranstaltung für den Referenten Dr. Michael Stehmann. Vormittags hatte er bereits an einer Veranstaltung mit sehr viel Publikum in Mülheim teilgenommen, wo viele Besucher ihre älteren Laptops zur Umrüstung auf Linux mitgebracht hatten. Die Lokalpresse hatte die Veranstaltung vorab angekündigt, so war der Andrang groß.
Ab ca. 15:00 Uhr hielt der Rechtsanwalt aus Langenfeld, Fellow der FSFE für Düsseldorf, tätig im juristischen Netzwerk für Lizenzfragen dann einen spannenden Vortrag beim Piratencafé über “Offene Standards”, Open Office und die Free Software Foundation.
Dr. Stehmann führte aus: “Im Bereich der “Freien Software” sind andere Länder bereits weiter; in Deutschland halten viele Verwaltungen und Unternehmen an den klassischen Bezahlmodellen der großen Softwarekonzerne fest, statt sich auf quellcodeoffene, freie Software einzulassen.”
Dr. Stehmann skizzierte als Geschäftsmodell: man verkauft Medien, wo freie Software drauf ist. Auftragsentwicklungen, Anpassungen, Installation und Support, Bündeln mit Hardware, Schulungen und Lehrmaterial und auch Vorteile durch Synergien.
Die Gemeinschaftsbezogenheit der freien Software taucht im der Arbeit der FSFE immer wieder auf. Gewisse Entwicklungsmodelle werden so ermöglicht. Das hat gesellschaftliche Auswirkungen.
Bei der Softwareentwicklung sollen die Entwickler besser keine eigene Lizenz schaffen, es gibt schon fertige. “Or any later Version” sollte in den Lizenzen nicht vergessen werden.. Der Linux-Kernel beispielsweise ist unter GPL 2, es ist nicht mehr möglich, ihn auf GPL 3 umzustellen praktikabel. GPL 3 enthält Klauseln, die gegen Umgehung schützen – etwa Softwarepatente.
Was hat der Anwender von freier Software? Keine künstlichen Beschränkungen, wie etwa höchstens auf x Prozessorkernen, regelmäßig Audits mit teurem Personal. Auch ein Grund für Linux auf dem Server.
Freie Software ist in der Gesellschaft weiter verbreitet als man bemerkt. Bei Firmen des gehobenen Mittelstandes wird aktuell in vielen Branchen auf freie Software umgestellt. Als Beispiel erwähnte Dr. Stehmann die Aldi Getränkeautomaten, sowie das Kassensystem von Karstadt.
Die FSFE hat in NRW-Rheinland 3 Fellowshipgruppen. In Planung ist ein Team NRW, weil wichtige Dinge in Landeshand liegen. Schulen und freie Software beispielsweise.
Manche Lehrer sagen ihren Schülern, kopiert diese kommerzielle Software, damit ihr eure Hausaufgaben schreiben könnt. CDs mit freier Software haben “Kopieren erlaubt ” notiert. Was wird da den Schülern vermittelt?
Es folgten sehr interessante politische Diskussion um Freie Software. Die Landtagsfraktion der PIRATEN NRW wollte auch auf Freie Software umstellen, das ist aber in den Statuten des Landtages nicht vorgesehen, so bekommt die Fraktion von der Landtags IT jeweils einen fertigen PC hingestellt.
Als Quintessenz kann festgehalten werden:
Freie Formate sind wichtig, offene Standards ebenso, allerdings sollte man den Usern nicht das Programm dafür vorschreiben. Sämtliche Internet-Standards sind zum Beispiel ebenfalls offen.
Die PIRATEN Düsseldorf bedanken sich bei den FSFE-Mitgliedern für ihren Besuch im Piratencafé, bei Michael für den interessanten Vortrag und bei allen PIRATEN und Gästen für ihr Erscheinen.
[1] Quelle – Website der FSFE:
Die Free Software Foundation Europe ist eine gemeinnützige Organisation, die Anwender ermächtigt, die Technologie, die sie nutzen, zu kontrollieren.
Software ist tief mit allen Aspekten unseres Lebens verwoben. Und es ist wichtig, dass uns diese Technologie unterstützt und nicht einschränkt. Freie Software gibt jedem die Rechte, Software ohne Einschränkungen für jeden Zweck zu nutzen, zu erforschen und zu verstehen, an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und mit anderen zu teilen. Diese Rechte helfen, um andere grundlegende Freiheiten, wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit oder das Recht auf Privatsphäre zu unterstützen.
Die PIRATEN Düsseldorf veranstalteten am Samstag, den 14. November 2015 ihr monatlich stattfindendes Piratencafé im Gewächshaus in der Mindener Strasse 30 in Bilk.
Zu Gast waren diesmal mehrere Mitglieder der Free Software Foundation Europe (FSFE), welche, 1985 gegründet, sich die Förderung freier Software zur Aufgabe gemacht hat [1].
Am internationalen Linux Presentation Day war dies schon die zweite Veranstaltung für den Referenten Dr. Michael Stehmann. Vormittags hatte er bereits an einer Veranstaltung mit sehr viel Publikum in Mülheim teilgenommen, wo viele Besucher ihre älteren Laptops zur Umrüstung auf Linux mitgebracht hatten. Die Lokalpresse hatte die Veranstaltung vorab angekündigt, so war der Andrang groß.
Ab ca. 15:00 Uhr hielt der Rechtsanwalt aus Langenfeld, Fellow der FSFE für Düsseldorf, tätig im juristischen Netzwerk für Lizenzfragen dann einen spannenden Vortrag beim Piratencafé über “Offene Standards”, Open Office und die Free Software Foundation.
Dr. Stehmann führte aus: “Im Bereich der “Freien Software” sind andere Länder bereits weiter; in Deutschland halten viele Verwaltungen und Unternehmen an den klassischen Bezahlmodellen der großen Softwarekonzerne fest, statt sich auf quellcodeoffene, freie Software einzulassen.”
Dr. Stehmann skizzierte als Geschäftsmodell: man verkauft Medien, wo freie Software drauf ist. Auftragsentwicklungen, Anpassungen, Installation und Support, Bündeln mit Hardware, Schulungen und Lehrmaterial und auch Vorteile durch Synergien.
Die Gemeinschaftsbezogenheit der freien Software taucht im der Arbeit der FSFE immer wieder auf. Gewisse Entwicklungsmodelle werden so ermöglicht. Das hat gesellschaftliche Auswirkungen.
Bei der Softwareentwicklung sollen die Entwickler besser keine eigene Lizenz schaffen, es gibt schon fertige. “Or any later Version” sollte in den Lizenzen nicht vergessen werden.. Der Linux-Kernel beispielsweise ist unter GPL 2, es ist nicht mehr möglich, ihn auf GPL 3 umzustellen praktikabel. GPL 3 enthält Klauseln, die gegen Umgehung schützen – etwa Softwarepatente.
Was hat der Anwender von freier Software? Keine künstlichen Beschränkungen, wie etwa höchstens auf x Prozessorkernen, regelmäßig Audits mit teurem Personal. Auch ein Grund für Linux auf dem Server.
Freie Software ist in der Gesellschaft weiter verbreitet als man bemerkt. Bei Firmen des gehobenen Mittelstandes wird aktuell in vielen Branchen auf freie Software umgestellt. Als Beispiel erwähnte Dr. Stehmann die Aldi Getränkeautomaten, sowie das Kassensystem von Karstadt.
Die FSFE hat in NRW-Rheinland 3 Fellowshipgruppen. In Planung ist ein Team NRW, weil wichtige Dinge in Landeshand liegen. Schulen und freie Software beispielsweise.
Manche Lehrer sagen ihren Schülern, kopiert diese kommerzielle Software, damit ihr eure Hausaufgaben schreiben könnt. CDs mit freier Software haben “Kopieren erlaubt ” notiert. Was wird da den Schülern vermittelt?
Es folgten sehr interessante politische Diskussion um Freie Software. Die Landtagsfraktion der PIRATEN NRW wollte auch auf Freie Software umstellen, das ist aber in den Statuten des Landtages nicht vorgesehen, so bekommt die Fraktion von der Landtags IT jeweils einen fertigen PC hingestellt.
Als Quintessenz kann festgehalten werden:
Freie Formate sind wichtig, offene Standards ebenso, allerdings sollte man den Usern nicht das Programm dafür vorschreiben. Sämtliche Internet-Standards sind zum Beispiel ebenfalls offen.
Die PIRATEN Düsseldorf bedanken sich bei den FSFE-Mitgliedern für ihren Besuch im Piratencafé, bei Michael für den interessanten Vortrag und bei allen PIRATEN und Gästen für ihr Erscheinen.
[1] Quelle – Website der FSFE:
Die Free Software Foundation Europe ist eine gemeinnützige Organisation, die Anwender ermächtigt, die Technologie, die sie nutzen, zu kontrollieren.
Software ist tief mit allen Aspekten unseres Lebens verwoben. Und es ist wichtig, dass uns diese Technologie unterstützt und nicht einschränkt. Freie Software gibt jedem die Rechte, Software ohne Einschränkungen für jeden Zweck zu nutzen, zu erforschen und zu verstehen, an die eigenen Bedürfnisse anzupassen und mit anderen zu teilen. Diese Rechte helfen, um andere grundlegende Freiheiten, wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit oder das Recht auf Privatsphäre zu unterstützen.